Kurier des Zaren in der deutschen Tiefebene oder die Dualität des Lebens
Nein, missen möchten wir ihn wirklich nicht mehr, den Neu-Hannoveraner Max Vax. Mit kurzen englischen Ansagen (die Anglophilen hat es gefreut) und ungebremster Spielfreude war er der Spielmacher des ersten Konzertabends nach der Jahreswende 2004/2005 im Hannover Jazz Club.

Mit einem opulenten Präludium wogte er in einem zitatenreichen Gang durch die Geschichte der Klassik. Und die Sideman surften standfest mit. Besonders hervorzuheben ist hier der Saxophonist Volker Winck. Er hatte viel Raum und nutzte diesen „tänzelnd, vorauseilend“

Bereits das zweite Stück „Duality of Life“, titelgebend sowohl für die letzte CD und auch für den „besonderen Konzertabend“, zeigte den thematischen Aufbau des Abends deutlich: Time experience, Time delayed, impulsed excitations.
Max Vax hat diesen Abend, diese Weltpremiere, Mike Gehrke zum Gedenken gewidmet.

Das ganze war sehr kultiviert. ein klassisches Quartett mit eigenen Mitteln und eine breit gefächerte „Musterschau“ der Möglichkeiten eines manischen Virtuosen. Zum Schluss doch eine Verweigerung. Trotz Ovationen keine Zugabe! Schade!

Ein ausgiebiges Musikerlebnis, bei dem dabei sein durften.